Tipps und Trost

Leider ist die Geburt ihres Kindes nicht wie geplant verlaufen. Die Freude wurde durch den oft dramatische Geburtsverlauf und den ungewissen Verlauf der Verletzung getrübt. Viele Eltern werden noch immer mit einem lapidaren „das wird schon“ abgespeist und mit ihren Fragen an die Krankengymnastin oder den Kinderarzt verwiesen. Ärzte und Pflegepersonal fürchten mögliche rechtliche Schritte und halten sich daher mit ihren Aussagen zurück. Viele Kinder erholen sich „spontan“ mit Hilfe intensiver Krankengymnastik nach einigen Monaten von ihrer Verletzung. Leider bleiben bei anderen Kindern Verletzungen die sie ihr Leben lang begleiten werden. Manchmal drängt sich die Verletzung so sehr in den Vordergrund, dass das Kind ein wenig vergessen wird. Auf jedem Foto wird nur auf die Armhaltung geachtet, jeder Schritt der Entwicklung, jede Charaktereigenschaft wird mit der Verletzung in Verbindung gebracht.

Wie ist es Ihnen ergangen? Über Ihre Beiträge, Bilder und Fotos an info@plexuskinder.de freuen wir uns sehr.

Dinge die Eltern und Kindern helfen können:

  • So viel wie möglich über die Verletzung und ihre Behandlung lernen, z.B. unter www.plexuskinder.de. Sie finden eine Reihe von ausführlicheren Beiträgen zum Thema in unserer Plexusfibel
  • Nicht einfach nur abwarten, viele Verletzungen sind gut therapierbar. Um auch bei schweren Verletzungen gute Ergebnisse zu erzielen, muss schnell gehandelt werden.
  • Einen Spezialisten in geburtstraumatischen Plexusverletzungen aufsuchen.
  • Die Krankenakte vom Krankenhaus anfordern. Auch wenn sie diese nicht für rechtliche Schritte einsetzten wollen, ist es für Eltern und Kinder wichtig zu erfahren, was genau bei der Geburt passiert ist.
  • Den Geburtsverlauf aus eigener Sicht dokumentieren.
  • Kontaktaufnahme mit anderen Betroffenen, z.B. über unsere Facebook-Gruppe "Menschen mit einer Plexusparese" Bei Interesse an der Aufnahme in die Gruppe bitte eine E-mail an info@plexuskinder.de schicken.
  • Bei Bedarf einen Spezialisten in Arzthaftung einschalten.
  • Dokumentation der Entwicklung des Kindes möglichst mit Videoaufnahmen und Fotos.
  • Traumatische Geburt, Schuldgefühle, Vorwürfe, Wut, Betroffenheit, Enttäuschung, Ohnmacht mit einem Profi (Hebamme, Ärzte, Psychologen) besprechen. Diese Dinge können sehr belastend für das Paar und die ganze Familie sein.
  • Einen Ausgleich für die Geschwisterkinder schaffen, Eifersucht wegen der großen Aufmerksamkeit für das betroffen Kind vermeiden.
  • Zeit für eigene Hobbies einplanen, einen Ausgleich (Sport, Musik, Lesen usw.) suchen, Babysitter oder Spielgruppen nutzen, ein Kind braucht gesunde Eltern um selbst gesund zu werden.
  • Gemeinsam mit dem Partner und anderen Angehörigen und Freunden das Kind therapieren, die Belastungen teilen, Arztbesuche gemeinsam durchführen.
  • Erwartungen und Wünsche offen besprechen.
  • Gemeinsamer Urlaub von der Krankheit, aber auch Kuren und Reha-Maßnahmen in Betracht ziehen.
  • Das Kind ist mehr als die Verletzung.

Links

Im Bereich Links finden Sie zahlreiche Angebote von Selbsthilfegruppen, Verbänden und Privatpersonen.
Sehr zu empfehlen ist ein Broschüre über die Psychologischen Auswirkungen der Verletzung der Irischen Selbsthilfegruppe.

Lesenswertes

Sie finden eine Reihe von ausführlicheren Beiträgen zum Thema in unserer Plexusfibel.Im Bereich Lesenswertes finden Sie zahlreiche Empfehlungen für Bücher und Filme für Kinder und Erwachsene.

Ein Betroffener schreibt über
Zielstrebigkeit.

Berichte von anderen Betroffenen

Unter Betroffene finden Sie Berichte von anderen Betroffenen.

Willkommen in Holland – Über das Leben mit einem Kind mit einer Behinderung

In ihrer Geschichte „Willkommen in Holland“ 1987 beschreibt Emily Perl Kingsley (u.a. Autorin der Sesamstraße) wie es ist, ein behindertes Kind zu bekommen. Seit 1974 ist sie Mutter des Sohnes Jason, der mit dem Downsyndrom geboren wurde.
Der Artikel nutzt die Metapher einer mit Vorfreude geplanter Urlaubsreise nach Italien, die eine herbe Enttäuschung wird, als das Flugzeug stattdessen in Holland landet.
Sie finden den kompletten Text in den
Links.